30.09.2021

ARA Lizenztarife 2022 und Ausblick

Die Folgen der COVID-19-Pandemie sind für die heimischen Unternehmen und speziell die Abfall- und Recyclingwirtschaft nach wie vor präsent. Sie bilden gemeinsam mit den erwarteten Novellen von AWG und VVO zur Umsetzung des EU-Kreislaufwirtschaftspakets den Rahmen für die aktuelle und zukünftige Planungsperiode.

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Die ARA hat sich vor einem Jahr inmitten der größten ökonomischen Krise seit über 75 Jahren dazu entschieden, der Wirtschaft keine zusätzlichen Belastungen zuzumuten. Erholungen auf den Altstoffmärkten und weitere konsequente Optimierungen erlauben uns, trotz des nach wie vor unsicheren Umfelds und trotz der Vorbereitungen auf die künftig höheren EU-Sammel- und Recyclingziele die ARA Lizenztarife auch für 2022 weitgehend unverändert zu belassen. Mit Ausnahme einer geringfügigen Anhebung der Lizenztarifkategorie Kunststoff Haushalt können wir alle Tarife ab 01.01.2022 auf dem Niveau von 2020 halten und Ihnen damit bereits zwei Jahre Tarifstabilität bieten. Das aktuelle Tarifblatt finden Sie hier zum Downloads.

Nachfolgend geben wir Ihnen einen kurzen Einblick, welche Entwicklungen und Einflussfaktoren unsere Leistungen für Sie in den nächsten Jahren prägen werden:

  • Die Wirtschaftsforschungsinstitute erwarten ab dem zweiten Halbjahr 2021 einen spürbaren Aufschwung und prognostizieren für das Jahr 2022 eine deutliche Erholung in Richtung Vorkrisenniveau. Die Kaufkraft – als gut geeigneter Indikator für die Entwicklung des Verpackungsmarkts – entwickelt sich weniger volatil und folgt der Konjunktur in abgeschwächter Form. Weitere nationale Lockdowns und somit substanzielle Einschränkungen im Wirtschaftsleben wurden in unserer Planung nicht berücksichtigt.
  • Die Sammlung und Sortierung von Verpackungsabfällen weist (u.a. aufgrund gesetzlicher Vorgaben) einen hohen Fixkostenanteil auf. Kunststoffverpackungen stehen seit 2019 bei leicht rückläufigen bzw. stagnierenden Marktmengen unter einem erkennbaren Fixkostendruck. Eine Umkehrung dieser Dynamik ist nicht zu erwarten.
  • Die Entwicklung auf den Sekundärrohstoffmärkten hat sich im letzten Jahr und im ersten Quartal 2021 noch massiv belastend ausgewirkt. Die aktuelle Hausse zeigt positive Effekte: Dafür verantwortlich sind Nachfrageveränderungen, die Beeinträchtigung von internationalen Lieferketten und die resultierende partielle Verknappung von Rohstoffen. Mittelfristig ist allerdings von einer Ab-schwächung dieser Entwicklung auszugehen.
  • Die Begutachtungsverfahren für die Novellen von AWG und VVO sind abgeschlossen. Dennoch besteht aktuell noch keine Klarheit über wesentliche Elemente der Neuregulierung. Die Neugestaltung der Sammlung und Kostentragung für gewerbliche Verpackungen wird vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), abweichend von der EU-Richtlinie, bereits für 2022 angestrebt. Aus unserer Sicht ließe diese kurze Frist weder Sammelsystemen noch Unternehmen ausreichend Zeit zur technischen, vertraglichen und kalkulatorischen Umsetzung. Deshalb wurde diese Neuregelung auch in der Tarifkalkulation 2022 noch nicht berücksichtigt.
  • Zur Sicherstellung der höheren EU-Sammel- und Recyclingziele ab 2025 wurden und werden bereits Vorbereitungen getroffen. Es gilt, massiv in Verpackungsinnovationen, Digitalisierung und neue Sortier- und Recyclingtechnologien zu investieren.


Als Marktführer in Sammlung und Verwertung setzen wir uns seit fast 30 Jahren für eine wirtschaftlich und ökologisch sinnvolle Kreislaufwirtschaft in Österreich ein. Das ist weiterhin unser Versprechen an Sie.