24.03.2021

Rundum-Betreuung für Unternehmen

Neben dem Kerngeschäft der Lizenzierung und Entpflichtung von Verpackungen, verfügen wir über viel Know-how um unsere Kunden bestmöglich bei der Umsetzung der Kreislaufwirtschaft und der Einhaltung aller technischen und rechtlichen Voraussetzungen zu unterstützen.

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Die ARA Vorstände Harald Hauke und Christoph Scharff geben Einblick in die umfassenden Produkt- und Serviceleistungen der ARA Unternehmensgruppe. Haben Sie Interesse an einem gemeinsamen Projekt? Das ARA Team unterstützt sie gerne.

Entpflichtungsservices – gesetzeskonform und effizient

Die Sammlung, Sortierung, Aufbereitung und Verwertung von Verpackungen gehört ebenso wie deren rechtskonforme Entpflichtung zur ARA Kernkompetenz. Dafür braucht es genaue Mengenfeststellungen – und da hat jedes Unternehmen unterschiedliche Anforderungen. Die ARA erfüllt diese Aufgabe für ihre Kunden maßgeschneidert, inklusive Verwiegungen und Dokumentationen. Ein eigens entwickeltes und vom BMK zugelassenes Tool, der „Stichproben Editor“ erleichtert die Lizenzentgeltermittlung und wurde speziell für Unternehmen konzipiert, die eine große Artikelanzahl im Sortiment haben. Rechtskonformität ist dabei oberstes Gebot. Das gilt auch für weitere ARA Standardleistungen wie die Prüfbegleitung: Dabei werden die Abläufe im Unternehmen – z. B. Verpackungseinstufung, Entsorgungswege oder Mengenermittlung – gescreent und Optimierungspotenzial aufgezeigt. Bei besonders komplexen Fällen gelangt der „Power Prozess-Check“ zum Einsatz. Dabei simuliert die ARA eine vollständige Prüfung durch die Verpackungskoordinierungsstelle. Das sichert die Bestätigung, dass alle Prozesse korrekt sind, und reduziert die Gefahr von Verwaltungsstrafen auf nahezu Null. „Und sollte eine Überprüfung ins Haus stehen, sind wir vor Ort, um etwaige Unklarheiten sofort auszuräumen – wie ein Steuerberater bei einer Steuerprüfung“, betont Hauke.

Referenz: Handelshaus Wedl

Das Handelshaus Wedl setzt seit vielen Jahren auf Beratung und Begleitung durch das ARA Team. Wedl Geschäftsführer Lorenz Wedl erläutert: „Als internationales Handelsunternehmen mit vielen Lieferanten vertrauen wir auf die Expertise der ARAplus und setzen auf Know-how und Beratung im Bereich Entgeltberechnung mittels Stichprobenmethode, Verwiegung der Verpackungen und Audit Coaching. Das gibt uns Sicherheit, alle Vorgaben einzuhalten, und wir können interne Ressourcen für unser Kerngeschäft freispielen.“

Circular Design – Herzstück der Kreislaufwirtschaft

„Von der Herstellung über den Handel bis zur Nutzung kümmern sich die Inverkehrbringer um die Verpackungen – von der Sammlung bis zur Verwertung sind wir zuständig. Die spannende Schnittstelle ist die Entwicklung. Hier arbeiten wir gemeinsam mit den Herstellern daran, Verpackungen zu analysieren und zu optimieren“, erläutert Christoph Scharff. Mit ARA Circular Design werden deren Recyclingfähigkeit und ökologische sowie wirtschaftliche Verbesserungspotenziale anhand objektiver Prüfstandards bewertet. „Design for Recycling stellt die Basis für die ökologisch-nachhaltige Verpackung der Zukunft dar“, so Scharff. „Design from Recycling“ repräsentiert die andere Seite der Münze: Wie lässt sich der Einsatz von Rezyklaten, also Sekundärrohstoffen, bei der Produktion neuer Verpackungen steigern – ohne Funktionalität und Attraktivität der Verpackung zu beeinträchtigen? Das ist nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich eine der spannendsten Fragen für zukünftige Herstellungsprozesse. Eine entsprechende „Circular Packaging Design Guideline“ steht auf der ARA Website zur Verfügung und erläutert Grundlagen der Verpackungsgestaltung bzw. gibt Empfehlungen für ein recyclingfähiges Design von Verpackungssystemen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. „Circular Design und Stoffstrommanagement“ sind laut Vorstand Christoph Scharff „absolute Game Changer. Nur mit solchen Ansätzen wird es uns gelingen, im Bereich Kunststoff mehr Quantität bei besserer Qualität zu recyceln.“

Referenz: Niemetz Schwedenbomben

Bei der Umstellung Ihrer Verpackungen auf rePET holte sich das österreichische Traditionsunternehmen Niemetz Unterstützung der ARA Experten: Die Schwedenbomben, sind seit dem Frühjahr in der 6er-Blisterverpackung aus rePET im Handel. Damit konnte die Ökobilanz um 32 Prozent verbessert werden. „Mit dem Umstieg auf rePET ist es uns gelungen, Produktschutz, Nachhaltigkeit, Markennostalgie und Einzigartigkeit zu verbinden. Dies gilt für alle Produkte aus unserem Haus, so wird auch für Manja und Swedy ab sofort rePET verwendet. Wir werden kein Gramm neues Plastik in Umlauf bringen“, unterstreicht Gerhard Schaller, Geschäftsführer Niemetz Schwedenbomben.

Abfall- und Stoffstrommanagement – Ströme optimieren, Kreisläufe schließen

Den Müll einfach entsorgen war einmal – in Zeiten der Kreislaufwirtschaft geht es um Wertstoffketten und Ressourcenmanagement, damit Unternehmen ihre abfallrelevanten Prozesse ökologisch wie ökonomisch möglichst effizient gestalten. Genau das macht die ARA – sie entwickelt Lösungen, um Wertstoffe besser trennen und bestmöglich verwerten zu können. Das reicht von der Abwicklung aller innerbetrieblichen Leistungen in der Abfallentsorgung – mit der Bereitstellung der Infrastruktur wie z. B. Behälter oder Pressen – bis hin zum Personal für den Betrieb der internen Abfalllogistik. Der Vorteil: weniger Restmüllmenge und Entsorgungskosten. Und darüber hinaus können hochwertige Altstoffe auch Erlöse lukrieren. Als Abfallmanager unterstützen die Spezialistinnen und Spezialisten der ARA die Unternehmen auch bei der Erfüllung der komplexen rechtlichen Verpflichtungen entsprechend dem Abfallwirtschaftsgesetz – zum Beispiel als offizielle Abfallbeauftragte. Auf Basis jahrelanger Erfahrung analysieren und erstellen sie österreichweit Abfallwirtschaftskonzepte in allen Branchen, überprüfen die Einhaltung der Aufzeichnungspflichten und kontrollieren die Begleitscheinabwicklung.

Um Kreisläufe effizient und nachhaltig zu schließen, beschäftigt die ARA seit kurzem einen eigenen Stoffstrommanager. „Mit zukunftsweisenden Lösungen im Bereich Stoffstrommanagement verbessern wir nicht nur die Abfallströme und das Abfallmanagement unserer Kunden sondern stellen auch die Verfügbarkeit von hochwertigen Rezyklaten sicher“, erklärt Scharff. „Umso wichtiger ist es, auch für andere Rezyklate endlich eine EFSA-Zulassung für den Einsatz als Lebensmittelverpackung zu erhalten – wie in der EU-Kunststoffstrategie selbst gefordert.“

Referenz: Nespresso Österreich

Eine weitere individuelle Lösung, die für großes Aufsehen gesorgt hat und seit mehr als zehn Jahren sukzessive erweitert wird, ist das Kaffeekapsel-Recycling gemeinsam mit der Firma Nespresso. Sowohl in den Shops als auch in Altstoffsammelzentren, bei B2B-Kunden, im Handel oder bei Postpartnern werden die gebrauchten Kapseln mittlerweile zurückgenommen – knapp 2.000 Hot Spots bilden mittlerweile ein flächendeckendes Netz über ganz Österreich. „Neben höchster Kaffeequalität ist auch das Thema Nachhaltigkeit Teil unserer DNA. Deshalb hat sich Nespresso schon früh in diesem Bereich engagiert und in Österreich ein Programm zum Recyceln der Kapseln gestartet, um den Wertstoff Aluminium wieder in den Kreislauf zurückzuführen“, erläutert Alessandro Piccinini, Chef von Nespresso Österreich. Die Verpackung kann nach dem Einschmelzen zu fast 100 Prozent wieder als Aluminium verwendet werden, die Kaffeereste werden zu Biogas und in weiterer Folge zu Strom umgewandelt. „Über ein Drittel der verkauften Kapseln kommt mittlerweile zurück. In den vergangenen 18 Monaten konnten wir auf diese Weise 2,2 Tonnen Aluminium sammeln“, betont Harald Hauke. „Und: Bei der Wiederverwertung der Kapseln werden nur fünf Prozent jenes Energieaufwands gebraucht, der bei der Gewinnung von neuem Aluminium erforderlich wäre. Das ist Kreislaufwirtschaft ‚at its best‘.“

Digitalisierung – Chancen für die Kreislaufwirtschaft

Kaum ein anderes Wirtschaftsmodell ist so eng mit der Digitalisierung verbunden wie die Kreislaufwirtschaft. Warum? Weil gerade die Circular Economy – und damit Ressourcenschonung und Umweltschutz – nur dann funktioniert, wenn alle Akteure entlang der Wertschöpfungskette von Produkten oder Dienstleistungen über alle relevanten Informationen verfügen.

Das Konzept der Circular Economy bzw. Kreislaufwirtschaft stellt neue Anforderungen an Produktion, Produktgestaltung und Recycling. Information und Informationsweitergabe spielen dabei eine wesentliche Rolle. Für eine koordinierte Umsetzung der Kreislaufwirtschaft müssen die AkteurInnen entlang der Wertschöpfungskette Informationen über die stoffliche Zusammensetzung, Nutzung, Wartung und Entsorgung der Produkte erstellen, verarbeiten und anderen verfügbar machen. Diese Informationen können dann für das Recycling genutzt werden und gleichzeitig auch umweltrelevante Informationen beinhalten. So werden Informationsasymmetrien sinnvoll reduziert.

Ein digitaler und vor allem unternehmensübergreifender Datenaustausch ist dafür die Basis und ein Treiber für eine zirkuläre Wirtschaftsweise. Dabei ist wichtig, dass die Datensammlung und -erzeugung in Echtzeit passiert. Der genaue Ort des Anfalls von Abfällen und weitere Spezifikation können ort- und zeitgenau festgehalten und an andere Unternehmen weitergegeben werden. Diese können daraufhin ihre Produktionsprozesse planen. Data Analytics-Anwendungen („Big Data“) können dann Aufschluss über weitere Verwendung oder sinnvolle Logistiklösungen liefern und projizieren. Darüber hinaus bieten digitale Systeme noch viele Möglichkeiten und enormes Potential für die Circular Economy. Bei DiGiDO haben wir uns aber darauf spezialisiert, den Datenaustausch im Sinne einer effizienten Logistik in der Kreislaufwirtschaft für große Unternehmen, KMU, Behörden und Gemeinden zu optimieren.

Referenzen: S. Spitz GmbH und Vöslauer

„Mit einem eigenen Online-Portal und unser DiGiDO-One-Touch-App können wir die Abfallmengen den jeweiligen Produktionsdivisionen exakt zuordnen und die Sammeltouren zum zentralen Abfallsammelplatz punktgenau koordinieren. Wir verbessern sukzessive die Abläufe und damit die gesamte interne Abfalllogistik“, erläutert ARA Vorstand Hauke. „Im Fall von Spitz bedeutet das: absolute Rechtssicherheit, mehr Kosteneffizienz, und das Unternehmen kann sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren“, bringt es Hauke auf den Punkt. Das kann auch Christoph Huber, Digitalisierungsexperte und Geschäftsführer der DiGiDO GmbH, bestätigen: „Kreislaufwirtschaft funktioniert nur dann, wenn die Akteure entlang der Wertschöpfungskette Informationen über die stoffliche Zusammensetzung, Nutzung, Wartung und Entsorgung der Produkte austauschen. Diese Fakten können dann für das Recycling genutzt werden und gleichzeitig auch umweltrelevante Informationen beinhalten. Genau dafür wurde DiGiDO entwickelt – eine digitale Datenplattform, die Unternehmens- und Behördenstandards kompatibel macht.“ Dieser unternehmensübergreifende Austausch von Echtzeit-Daten – wo fällt wann welcher Abfall in welchem Ausmaß an – spart allen Beteiligten Zeit und Geld, weil Produktions- und Logistikprozesse rascher und effizienter geplant werden können. Das hat nicht nur deutliche Produktivitätssteigerungen zur Folge, es bietet zudem eine absolut zuverlässige, einheitliche Basis für Rechnungskontrollen und Behördenmeldungen – und minimiert dadurch mögliche rechtliche Risken. Diese Vorteile wissen Unternehmen ebenso zu schätzen wie Behörden oder Gemeinden. Gerade angesichts der COVID-19-Pandemie in Europa ist die Digitalisierung von Logistikprozessen mehr denn je ein Thema für die Branche. Mit DiGiDO müssen Lieferscheine nicht persönlich zwischen den Unternehmen ausgetauscht werden. „Keine Zettelwirtschaft unter Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr – das vereinfacht Prozesse und schützt die Menschen“, unterstreicht Huber. Weiteres aktuelles Beispiel: Auch die Firma Vöslauer nützt DiGiDO für das elektronische Auftragshandling im Bereich Entsorgung. Ziel ist es, die unterschiedlichen Kommunikationswege mit den Entsorgern bei der Beauftragung & Rückmeldung zu standardisieren bzw. eine gemeinsame Datenbasis für Auswertrungen und Dokumentationen zu schaffen.