21.10.2022

Wie nachhaltig können Kaffeekapsel heute sein? | Teil 2

Closed Loop - ist ein geschlossener Stoffkreislauf bei Kaffeekapsel heutzutage möglich? Wir haben bei Erik Hofstädter, Geschäftsführer Tchibo Österreich, nachgefragt.

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Warum (Kaffeekapsel-) Recycling immer wichtiger wird

Seit Oktober 2017 können Tchibo Kunden gebrauchte Cafissimo-Kapseln und Qbo-Würfel in speziellen Recyclingbeuteln sammeln, die in allen Filialen wie auch im Onlineshop kostenfrei erhältlich sind. Die Sammelbeutel, die zur optimalen Mitverwertung im Recyclingprozess aus dem gleichen Material wie die Kapseln bestehen, können in allen österreichischen Tchibo Filialen abgegeben werden. Von dort gelangen sie direkt in unseren maßgeschneiderten Kaffekapsel-Recyclingprozess. Die gesammelten Kapseln werden von der ARA zur sortenreinen Trennung an das Tiroler Familienunternehmen Höpperger übergeben. Dort erfolgt die Trennung in die einzelnen Komponenten und Aufbereitung für die Wiederverwertung. Der Kunststoff wird zu einem Granulat weiterverarbeitet. Aus diesem Sekundärrohstoff kann die Industrie neue Produkte herstellen. Das Kaffeesubstrat dient zur Produktion von Biogas beziehungsweise zur Stromgewinnung.

Erik Hofstädter Geschäftsführer Tchibo Österreich

Nachgefragt: Erik Hofstädter

Zur Person: Im Mai 2021 übernahm Erik Hofstädter die Geschäftsführung von Tchibo Österreich. In dieser Position zeichnet sich der erfahrene Manager für den Geschäftsführungsbereich Marketing, Vertrieb und Personal verantwortlich, zudem fungiert er als Sprecher der Geschäftsleitung. Erik Hofstädter setzt im familiengeführten Unternehmen den eingeschlagenen Weg fort, in dessen Geschäftstätigkeit Nachhaltigkeit seit 16 Jahren einen integrativen Teil darstellt. Beständigkeit in einem dynamischen Umfeld zu schaffen und dabei innovationsstark zu sein, ist seine Zielsetzung. Teamarbeit, Kundennähe sowie der Ausbau der Marktposition sind seine Prioritäten.

Convenience und Umweltschutz vereinen – Wie nachhaltig können Kaffeekapseln heute sein?

Wir bei Tchibo suchen stetig nach Möglichkeiten, das Kaffeeerlebnis unserer Kund:innen nachhaltig zu verbessern. Für viele Menschen sind Kaffeekapseln die passende und bevorzugte Art der Kaffeezubereitung. Da Verbraucher:innen zunehmend in kleinen Haushalten wohnen, sind Lebensmittel in kleineren Einheiten oder Einzelportionen immer gefragter. Gerade das Wegwerfen von Lebensmitteln wollen sie vermeiden. Kaffeekapseln sind die schnelle und unkomplizierte Art der Zubereitung von kleinen und passgenauen Kaffeemengen, immer aromafrisch und in der gewünschten Geschmacksvielfalt. Tchibo geht dabei einen Schritt weiter und bietet seinen Kund:innen mit dem maßgeschneiderten Recyclingsystem ein leicht zugängliches Recyclingangebot. Auf diese Art werden die wertvollen Ressourcen – der Kunststoff der Kapseln als auch das Kaffeepulver – im Kreislauf gehalten und es kann Neues daraus entstehen.

Wie wird der Kaffeemarkt Ihrer Meinung nach in Zukunft aussehen?

Österreich ist ein Land der Kaffeetrinker:innen, rund drei Tassen sind es pro Tag. Dabei stehen der Ursprung des Kaffees und die Bedingungen, unter denen er angebaut wird, immer mehr im Mittelpunkt. Die Österreicher:innen sind sehr qualitätsbewusste Konsument:innen und wollen wissen, wo ihr Kaffee herkommt. Seit 16 Jahren bieten wir nachhaltigen Kaffee an und setzen uns seither intensiv – zusammen mit Kaffeefarmer*innen – für den Umstieg von konventionellen auf nachhaltigen Kaffeeanbau ein. Etwa ein Drittel unseres Kaffeesortiments wird nachhaltig angebaut, bis 2025 sollen es mehr als 50 % sein. Im Einzelportionsbereich, bei Qbo und Cafissimo, bieten wir bereits 100 % nachhaltig-zertifizierte Kaffeequalitäten an. Daran arbeiten wir mit voller eigener Kraft, wie bereits seit 2009 mit unserem Programm Tchibo Joint Forces!®, als auch mit Partner:innen, wie Fairtrade. Faire Rahmenbedingungen und hohe, nachhaltige Kaffeequalitäten sind dabei eng verzahnt, das eine gibt es nicht ohne das andere. Die dauerhafte Existenzsicherung der Kaffeefarmer:innen und ihrer Familien sichert auf lange Sicht die Verfügbarkeit der von uns benötigten Rohkaffeequalitäten, um Verbraucher:innen eine erstklassige Tasse Kaffee aus verantwortungsvollem Anbau anbieten zu können.

Welche aktuellen Kaffee-Trends aus dem Ausland gilt es zu beobachten?

Kaffee verbindet Tradition und Moderne. Ob stilvoll zelebriert, auf die Schnelle im Stehen getrunken oder To-Go auf dem Weg ins Büro: Kaffee war und ist ein Stück unserer Kultur. Wir bei Tchibo haben uns der braunen Bohne mit Herz und Seele verschrieben. Kaffee ist unser Metier. Der Trend liegt auch in diesem Jahr ganz klar bei der frisch zubereiteten Tasse Kaffee – ob als Ganze Bohne im Vollautomaten oder auf Knopfdruck mit Einzelportionsmaschinen. Ein weiterer Trend, der schon länger in den Tchibo Kaffeebars begeistert, ist Cold Brew – ideal für warme Spätsommertage. Cold Brew wird mit kaltem Wasser zubereitet und mindestens 12 Stunden lang extrahiert. Bei uns finden Kund:innen gleich drei unterschiedliche Sorten Cold Brew, hergestellt aus hell gerösteten und nachhaltig angebauten Arabica-Bohnen und ready to drink in Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen aus verantwortungsvoller Waldwirtschaft. Generell spielt das Thema Qualität bei Kaffeetrends eine wichtige Rolle. Denn diese muss stimmen, damit ein Trend auch angenommen wird. Diesem verstärkten Qualitätsbewusstsein der Österreicher:innen kommen wir bei Tchibo nach: Wir bieten für jede Zubereitungsart die höchste Kaffeequalität nachhaltigen Ursprungs wie auch die passende Maschine. Durch unsere Cross-Channel-Strategie mit 130 Tchibo Filialen, unseren Depots und im Onlineshop haben wir die Möglichkeit, stets für die Verbraucher:innen da zu sein und mit nachhaltigen Qualitätsprodukten zu fairen Preisen zu begeistern.

Zum Schluss, wann und wie trinken Sie Ihren Kaffee am liebsten?

Kaffee begleitet mich den ganzen Tag über. Am liebsten trinke ich Espresso, und davon auch gerne viele.